Mein Job: Tellerwäscher von 1976 bis 2003 |
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Ich habe
ja schon immer schwer arbeiten müssen: als Kleinkind in den
Kinderhort laufen, dann in den Kindergarten gehen, danach 4 Jahre
Grundschul- und 8 Jahre Realschulbank drücken, als Jugendlicher Zeitungen austragen, in einer Brotfabrik
schuften, Strassenmusik alleine und mit Kumpels machen, als Betonbauer
malochen, meinen Dienst für´s Vaterland als
Stabssoldat (sprich Ordonnanz) ableisten, in Kneipen als Zappes und Discjockey
die Nächte um die Ohren schlagen, den Sprung in die
Selbständigkeit als Kunstgewerbler wagen, als Student und Erfinder
die Zeit totschlagen etc. und v.a.m. |
...ganz im Gegenteil:
plötzlich habe ich Kind, Hund, Frau an der Backe - und bin
pleite. Also verdinge ich mich Anno 1976 beim TÜV in Essen,
fange als Hilfspacker in der Hausdruckerei an und arbeite mich fortan
unaufhaltsam empor: ich bin Hilfskopierer, Hilfstelexer, werde
hauptamtlicher Hausbote, dann fahrender Bote und letztendlich techn.
Hilfskraft im Innendienst (?). Und dann kommt der Computer um die Ecke
und hält Einzug - und ich halte ihm die Tür auf: ich schule fortan
mich selbst und dann intern das Büropersonal - erst am Schreibsystem, dann am Rechner. Ich halte Vorträge über die
Einsatzmöglichkeiten neuer Technologien im Büro und beginne, für
die technischen Experten des TÜV Grafiken und Diashows für Vorträge
sowie Animationen für Messen etc. zu erstellen und eine Corperate
Identity für den ganzen Laden zu entwickeln. Ich bekomme ein eigenes
Kästchen im Organisationsplan der Firma und übernehme nach und nach
die Druckerei, Kopierstellen, Schriftsetzerei und das
Composing.
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27 Jahre berufliche
- ja fast leibeigene - Abhängigkeit sind
dann aber auch genug: |